E fahren oder nicht fahren, das ist die Frage ;)

Moin leve Lüüd, mit einem satirischen Augenzwinkern kündige ich – mal wieder – eine Pause an, wir sind – mal wieder – so’n büschen weg. Mit meinem Knatterton, der Name verrät es, einem Diesel. Ich würde ja gerne E fahren, aber … es gibt viele Null-Volt-Gründe, warum das hier nicht so richtig funktioniert. Noch nicht, mal sehen. So weit, so schlecht. Nun zum Thema, eins, zu dem es bei drei Leuten wahrscheinlich vier Meinungen gibt: Ja / Nein / keine Ahnung / mir egal. Ihr merkt, es geht um das Heiligtum der Deutschen, das Auto.

Debatten um unsere Schlitten, Karren, Blechkisten, Spritfresser oder meinetwegen auch Töfftöffs, da mag sich jeder aussuchen was er will, können schnell ungemütlich werden und sind nicht selten faktenbefreit. Die einen wissen alles darüber, warum was nicht geht, und die anderen pochen mit ideologischen Anwandlungen, warum nur das eine geht. Merke: Das war schon immer so, seit den ersten motorisierten Kutschen wurden die Autos in Deutschland stets von Genörgel und Genöle begleitet. Der Deutsche muss nörgeln, er kann nicht anders, das ist wohl genetisch bedingt und mehr als nur ein Klischee. 😉 Oder?

Wissenschaftlich ist Sache klar, sagen die Wissenschaftler und verweisen simpel auf die physikalischen Gesetze: Das Verbrennerauto heutiger Prägung und Klimaschutz passen nicht zusammen. Und rasende Über-130-auf-Autobahnen-Verbrennerauto-Fahrende, also quer durch alle Geschlechter, schon gar nicht. Und dicke SUV am allerwenigsten. Habe ich wen oder was vergessen?

Was so klar wie Klosbrühe scheint, oder ist, das wissen auch unsere Nachbarn und im Grunde auch unsere obersten Richter. Ihr erinnert euch, vor drei Jahren, Mai 21? Aber populistische Politiker – und damit meine ich nicht nur die der AfD – interessiert das bisweilen nicht die Bohne. Ok, dat is wie’s is und bei den Umwelthilfe- und anderen Bedenkenträger-Vereinigungen präparieren sie sich wahrscheinlich schon wieder für den nächsten Gang nach Karlsruhe. Good luck.

Nun ja, anderseits: Die Franzosen würden nie auf ihre Weine aus dem Bordeaux verzichten und die Italiener nicht auf ihre Pasta. Also warum den Deutschen ihre Autos vergällen? Zumal unsere deutschen Pkw als die Krönung der automobilien Schöpfung gelten und von jedermann geliebt werden? … Wirklich, ist das noch so? Oder könnte es sein, dass es peu á peu etwas einsamer um die die Verbrenner-Automobilisten wird – global gesehen? Und wie klug ist es, auf ein altes Pferd zu setzen, während die jungen schon mit den Hufen scharren?

Nun müssen wir das alles nicht dramatisieren. Und in wie weit wir Älteren noch die automobile Zukunft erleben, das sei dahingestellt. Vllt. sollten wir allein schon deshalb nicht so laut lamentieren, sondern die Entscheidungen eher denen überlassen, die später damit leben müssen. Damit und mit den höheren Temperaturen und mit mehr Dürren und mit mehr Extremregen und mit mehr und ohne und so weiter. Merke: Naturprozesse laufen nach ihren Gesetzen und nicht wie Menschen beschließen, wie sie laufen sollten. Isso.

Das Eigentor

Die Idee von Merz & Co. war ja gar nicht mal so dumm: Wir starten eine Kampagne mit einer Umfrage und sagen dann der EU in Brüssel: Euer Green-Deal mit dem Verbrennerverbot ist ein Shit-Deal, den müsst ihr wieder abschaffen, weil die Mehrheit der Deutschen das so will. Das macht sich gut so kurz vor der EU-Wahl. Blöd nur, dass das Ergebnis in die genau falsche Richtung lief. Also hat man die Umfrage wieder gestoppt und weil nicht ist, was nicht sein darf, spricht man jetzt von Manipulation. Das würde ich in so’ner Situation auch sagen, nachprüfbar ist’s natürlich nicht. Ob sie andersrum auch eine Manipulation zugeben würden? Zweifel sind berechtigt.

Interessant, was Prof. Dudenhöfer, unser unumstößlicher Auto-Papst, dazu meint: „Wer sagt, er wolle das Verbrenner-Verbot kippen, schadet dem Standort Deutschland. … Wer auf der Scholle Deutschland sitzen bleibt, wird nicht den großen Erfolg erzielen.“ Das klingt logisch. Aber ist es nicht egal, solange unser Strom aus Steckdose kommt, die Milch aus dem Tertrapack und E-Autos aus China? Hauptsache wir sind so frei, um mit Benzin im Blut auf dem Asphalt die sozialen Hierarchien hinter uns zu lassen, selbst wenn im nächsten Stau alle wieder gleich sind 😉

Und tschüss!


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5 Gedanken zu “E fahren oder nicht fahren, das ist die Frage ;)

  1. eleucht 26. Mai 2024 / 19:01

    Laut CDU wurde die Umfrage mit „massiver krimineller Energie“ manipuliert. :-)))) Bloß weil die (wer war da Admin? Amthor vielleicht?) zu blöd sind, eine sichere Umfrage ins Netz zu stellen. Dabei scheuen sie auch nicht vor Lügen und falschen Darstellungen zurück, denn es gibt kein Verbrenner-„Verbot“ in diesem Sinne. Die kriminelle Energie findet sich bei der sogenannten anonymen Umfrage bei der CDU selbst, die auf der Homepage erklären, dass keine privaten Daten erhoben werden, macht sich aber jemand die Mühe, einen Blick in die Datenschutzerklärung der Seite zu werfen, dann wird er erfahren, dass da sehr wohl die IP-Adresse gespeichert wird.
    Abgesehen davon sind derartige anonyme Umfragen niemals repräsentativ. Und zu dumm nur, dass drei weitere Umfragen zum gleichen Thema (2x BILD und einmal T-Online) zum gleichen Ergebnis geführt haben. Trump-Methoden bei der CDU, anders kann man das nicht mehr sehen. Was nicht passt, wird massiv verunglimpft.
    Hier mal noch ein Video von Rechtsanwalt Jun, der die Sache kurz und schmerzlos auf den Punkt bringt. Blöd nur, dass ein Großteil der Presse bei ihrer Berichterstattung die Intention der CDU übernimmt.

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  2. Martha, die Momente-Sammlerin 26. Mai 2024 / 20:00

    Jaaaaa, diese Umfrage der „cd“U ist so richtig schön nach hinten los gegangen. 😀 Wen hat man denn da mit der Umsetzung beauftragt? Den „kleinen“ Philip am Thor vielleicht? 😂
    Im „Mimimimimi“ unterscheiden sich die Schwarzen kaum noch mehr von den Blaunen…

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  3. juru80 26. Mai 2024 / 21:09

    Nach über 50 Jahren Autofreude und ca. 2.000 glücklich gemachten Kunden: ehrlichen Gewissens könnte ich die Frage nicht beantworten. Und es gibt kaum etwas, was ich im vergangenen Jahrhundert nicht bewegte. Über ihren „PC mit 4 Rädern“ als (MildHybrid, auf die Mogel Prämie habe ich bewusst verzichtet)freut sich meine Frau. Mein Nachbar hat einen hochklassigen Elektrokarren und ist ehrlich genug, meine Skrupel zu bestätigen. Als Muli zu meinem Bootshaus begnüge ich mich mit einem Plastik Beetle. Der ist zwar nur halb so schnell, wie mein letztes „richtiges“ Auto, erzeugt aber auch keine Neidgefühle bei unseren Gutmenschen🚙🚗🚙

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